Wir führen Menschen zum Momentum

4 Minuten Lesezeit
2.08.2024

Mit Persönlichkeitstypen arbeiten

Wie gut Menschen mit Veränderungen zurechtkommen, hat nur wenig mit gutem Willen zu tun. Es ist eine Frage der Persönlichkeit. Wenn wir an Bord geholt werden, um Prozesse in Sales und Service zu digitalisieren, machen wir uns daher ein genaues Bild von den involvierten Persönlichkeiten. Das hilft enorm bei der Begleitung von Veränderung und der Befähigung zu Veränderungen.

  In diesem Beitrag erfahren Sie,

  • weshalb Sie sich mit den Persönlichkeiten Ihrer Mitarbeiter auseinandersetzen sollten,
  • was es mit den Big Five auf sich hat
  • und wie Sie die Veränderungsbereitschaft unterschiedlicher Persönlichkeitstypen erhöhen.

 

Es gibt sie einfach: die Kolleginnen und Kollegen, die sich mit Händen und Füßen gegen den Umzug in ein anderes Büro wehren; die “aber” sagen, noch bevor Sie ihnen die neue Aufgabe erklärt haben; die vollkommen überfordert wirken, nur weil das Unternehmen die zu verkaufenden Produktgruppen umstellt. Die dispositionale Veränderungsbereitschaft dieser Menschen ist nur schwach ausgeprägt. In Digitalisierungs- und Automatisierungsprojekten bringt das zwangsläufig Schwierigkeiten mit sich, da es sich nicht um eine Einstellungs-, sondern eine Persönlichkeitsfrage handelt. Würde es den Teammitgliedern an gutem Willen fehlen, könnten sie sich einen Ruck geben. So aber bleibt Ihnen als Führungskraft nichts anderes übrig, als sie so zu nehmen, wie sie nun einmal sind.

Big Five: Persönlichkeitsdimensionen verstehen

Um sie besser zu verstehen, schauen wir uns das Fünf-Faktoren-Modell, die sogenannten Big Five, näher an. Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen weltweit über die gleichen Persönlichkeitsmerkmale verfügen. Ihre individuelle Ausprägung bestimmt die Persönlichkeit. Die Anfangsbuchstaben der jeweiligen Dimension ergeben das gut zu merkende Wort OCEAN:

  • Openness: Wie offen Menschen für neue Erfahrungen sind, entscheidet darüber, ob sie sich gut auf Veränderungsprozesse einlassen können.
  • Conscientiousness: Teammitglieder, die über ein hohes Maß an Gewissenhaftigkeit verfügen, sind eine sichere Bank für Ihre Projekte. Denn Sie können sich darauf verlassen, dass sie Aufgaben sorgfältig und umsichtig erledigen.
  • Extraversion: Damit ist die Außenorientierung gemeint. Gesellige Mitarbeiter, die gerne einmal vorpreschen und meist gute Laune haben, bringen Veränderungen voran. Ihre Begeisterung für ein Projekt überträgt sich aufs Team.
  • Agreeableness: Diese Dimension beschreibt die Eigenschaft, auf andere Menschen Rücksicht zu nehmen. Empathie, aber auch Harmoniebedürftigkeit fallen in diesen Bereich.
  • Neuroticisim: Unter Neurotizismus wird das Maß an Ängstlichkeit und Unsicherheit beschrieben, die wir alle in uns tragen. Diese Dimension wird häufig über ihr Gegenteil, die emotionale Stabilität, beschrieben. Eine starke Ausprägung dieser Dimension macht Mitarbeiter zu eher hart zu knackenden Nüssen bei der Einführung neuer Prozesse.

Veränderungsbereitschaft

Veränderungsbereitschaft will entwickelt und gepflegt werden. Lesen Sie dazu unseren Blogbeitrag.

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Mit individueller Ansprache niemanden zurücklassen

Bei Erwachsenen verfestigt sich der individuelle Mix der Persönlichkeitseigenschaften. Deshalb arbeiten wir in unseren Projekten mit diesen Eigenschaften und versuchen nicht, die Mitarbeiter zu ändern. Da wir mit jeder Neuerung den Neurotizismus triggern, lassen wir zu Beginn jeder Zusammenarbeit genügend Raum, um Fragen zu klären. Es zahlt sich aus, sich in dieser Phase viel Zeit zu nehmen, um Unsicherheiten auszuräumen, damit weder Unklarheiten noch Missverständnisse den Fortgang belasten. Dabei variiert die Anpassungsgeschwindigkeit je nach Team und Mitarbeitern stark.

Mitarbeiter mitnehmen, Ziele erreichen

Vor allem zu Projektbeginn kommt es darauf an, für eine hohe Nutzerakzeptanz Ihres Digitalprojekts in Vertrieb und Kundenservice zu sorgen. Dazu haben wir wertvolle Tipps für Sie zusammengestellt.

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Für alle die passende Rolle

Jede Person trägt Anteile aller Dimensionen in sich. Alle fünf können in Änderungsprojekten gut zur Geltung kommen. Nehmen wir etwa den Neurotizismus: Menschen mit großen Berührungsängsten digitalen Technologien gegenüber können im Projekt zu Anwälten der Kunden werden. Sollen diese beispielsweise künftig viele Aufgaben selbst per Self Service erledigen, werden Sie die Bedenkenträger in den eigenen Reihen sicher auf jeden Bruch in der User Experience aufmerksam machen. Umgekehrt haben wir schon häufig sehr offene Mitarbeiter (Dimension „Openess“) erlebt, deren anfängliche Euphorie durch Verzögerungen im Projekt schnell verebbt ist. Deshalb achten wir darauf, dass mögliche Hindernisse wie Lücken in der Finanzierung, mangelnde Rückendeckung durch das Management und fehlendes Know-how vor Projektbeginn aus dem Weg geräumt werden. Damit erhöhen wir die Veränderungsbereitschaft nachhaltig.

„Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: ‚Sie haben sich gar nicht verändert.‘ ‚Oh!‘ sagte Herr K. und erbleichte.”
Bertolt Brecht


Gewissenhafte (Conscientiousness) und rücksichtsvolle (Agreeableness) Mitarbeiter helfen den Extrovertierten (Extraversion), nicht übers Ziel hinauszuschießen. Sie fühlen sich wohl mit neuen Prozessen, wenn sie diese durchdacht und Tools gründlich getestet haben. Teammitglieder mit einem hohen Agreeableness-Anteil eignen sich hervorragend als Paten für digital wenig affine Kolleginnen und Kollegen, weil sie Geduld für deren Fragen mitbringen und zur Not etwas auch dreimal erklären. Wir als externe Sparringspartner haben solche Konstellationen auf dem Schirm. Deshalb sorgen wir dafür, dass die Führungsebene den Mitarbeitenden genug Zeit gibt, um sich mit Neuerungen vertraut zu machen. So steigern wir die Nutzerakzeptanz viel effektiver als mit einer Druckbetankung per „One Size fits All“-Schulungen.

 

Future Skills

Mit diesem differenzierten Ansatz bilden wir Fähigkeiten und Kompetenzen in der Belegschaft heraus, die künftig an Bedeutung gewinnen. Zu den sogenannten Future Skills zählen neben digitalem Know-how viele zwischenmenschliche, transformative und kognitive Fähigkeiten, die sich aus dem Zusammenspiel der Big Five ergeben.

Unsere Überzeugung: Alle Menschen verfügen über Future Skills. Sie müssen nur erkannt und richtig eingesetzt werden. Als Begleiterinnen von Digitalprojekten sorgen wir dafür, dass Mindset und Setting ein hervorragendes Match ergeben.

 




Welche Persönlichkeiten machen eigentlich SalesSation aus?

Lernen Sie unser Team kennen!

 

 

2073_SaSa-Blog Autor Eva
Über die Autorin
EVA-MARIA GASSERT
Digital Solution Consultant
Schwerpunkt: HubSpot-Plattform und technische Anbindung

"Technische Anbindungen und die Arbeit mit HubSpot - mein Fokus in meiner täglichen Arbeit. Alles verbunden mit dem Ziel, Prozesse bei den Klienten mit Hilfe digitaler Tools voranzubringen. Bereits vielen unseren Klienten konnte ich dabei helfen, nicht nur in der Welt von HubSpot Fuß zu fassen, sondern z.B. auch dafür sorgen, Prozess darüber zu digitalisieren oder die Adressdatenqualität innerhalb des CRM-Systems erheblich zu verbessern."