CRM scheitert nicht an der Technik
Was Unternehmen tun müssen, damit ein CRM-Projekt erfolgreich wird
Ein CRM-System soll vieles leichter machen. Doch in der Praxis zeigt sich schnell: Ganz so einfach ist es nicht. Viele Unternehmen starten mit hohen Erwartungen und landen bei halbfertigen Prozessen oder einem System, das nur von wenigen genutzt wird. Das Problem liegt selten an der Technik. Viel häufiger fehlt der organisatorische Rahmen, damit ein CRM-Projekt im Alltag wirkt. Richtig umgesetzt bringt Customer Relationship Management Menschen, Daten und Abläufe zusammen und schafft die Basis für echte Kundenorientierung.
In diesem Beitrag erfahren Sie,
- Warum CRM-Projekte in der Praxis häufig hinter den Erwartungen zurückbleiben
- Welche strukturellen und kulturellen Hürden den Erfolg verhindern
- Und was Sie konkret tun können, um CRM zum echten Hebel für Vertrieb, Service und Kundenbindung zu machen
CRM in der Praxis: hohe Erwartungen, geringe Wirkung
CRM-Systeme gelten als unverzichtbare Basis für moderne Vertriebs- und Serviceprozesse. Sie sollen Daten zentral verfügbar machen, Abläufe beschleunigen und die Kundenbindung stärken. Die Erwartungen sind hoch, doch viele Projekte bleiben auf halber Strecke stehen.
Studien zeigen, dass bis zu 70 Prozent der CRM-Einführungen nicht den gewünschten Erfolg bringen1. Systeme werden technisch implementiert, aber nicht angenommen oder sinnvoll genutzt. Besonders im industriellen B2B-Umfeld zeigt sich ein vertrautes Bild: wechselnde Ansprechpartner, lange Projektlaufzeiten, komplexe Entscheidungsprozesse. Und ein System, das diese Realität nicht wirklich abbildet.
Hinzu kommt der Wandel auf Kundenseite. Neue Generationen von Entscheidern erwarten eine digitale Kommunikation, schnelle Reaktionen und vor allem persönliche Relevanz. Wer diese Erwartungen nicht erfüllt, verliert den Zugang zum Kunden.
Drei Faktoren, die über CRM-Erfolg oder -Scheitern entscheiden
Die Einführung eines CRM-Systems ist komplex. Neben der Technik spielen vor allem Menschen und Prozesse eine entscheidende Rolle.
Tazkarji und Stafford1 identifizierten bereits 2020 drei zentrale Faktoren, die bestimmen, ob ein CRM-Projekt gelingt oder scheitert:
- Der Faktor Mensch
Mitarbeitende und Führungskräfte prägen den Erfolg. Ohne klare Unterstützung durch das Management, ohne Akzeptanz im Vertrieb und ohne motivierte Anwender bleibt das Potenzial ungenutzt. - Der Implementierungsprozess
Erfolgreiche Projekte setzen auf enge Zusammenarbeit zwischen Softwareanbietern und internen Stakeholdern. Schulungen und begleitende Kommunikation sind dabei genauso wichtig wie technische Schritte. - Das CRM-System selbst
Das System muss in die bestehende IT-Landschaft passen und die Anforderungen der Organisation abbilden. Nur wenn die Funktionalität zum Geschäftsmodell und den spezifischen Bedürfnissen der Organisation passt, entsteht echter Mehrwert.
Diese Faktoren zeigen: Der Erfolg hängt nicht vom System allein ab, sondern davon, wie gut CRM organisatorisch eingebettet wird.
CRM erfolgreich verankern: Empfehlungen für die Praxis
CRM wird erst dann zum Erfolgsfaktor, wenn es in der Organisation gelebt und als praktisches Arbeitswerkzeug verstanden und aktiv genutzt wird. Das gelingt nicht durch Technik allein.
Worauf Sie achten sollten, wenn Sie CRM erfolgreich einsetzen wollen:
- Führung mit Verantwortung
Das Top-Management muss CRM aktiv vorantreiben und als strategisches Thema verankern. Die Haltung der Führung prägt maßgeblich, ob auch Mitarbeitende das System annehmen und nutzen. - Bereichsübergreifend denken
CRM entfaltet nur dann Wirkung, wenn alle relevanten Abteilungen zusammenarbeiten – sowohl in der Einführung als auch im täglichen Umgang. - Change aktiv begleiten
Mitarbeitende müssen geschult, eingebunden und motiviert werden. Nutzerakzeptanz entsteht nicht durch Anordnung, sondern durch Verständnis, Beteiligung und konkreten Nutzen im Arbeitsalltag. - System an Prozesse anpassen
Die CRM-Lösung muss zu Ihren Abläufen passen, nicht umgekehrt. Eine passgenaue Anwendung erhöht die Relevanz für die Nutzer und verbessert die Bereitschaft zur aktiven Nutzung. - Daten sinnvoll vernetzen
Eine gemeinsame Datenbasis ist die Grundlage für konsistente Kundenkommunikation. Wenn alle mit einem System arbeiten, steigt auch die Transparenz und Akzeptanz im Team. - Nutzerakzeptanz gezielt fördern
Ohne Akzeptanz in den Fachbereichen bleibt CRM ein theoretisches Konstrukt. Planen Sie Maßnahmen zur Einbindung der Nutzer frühzeitig ein: von Pilotanwendungen über Feedbackschleifen bis zu Anwendungsunterstützung im Alltag. - CRM im Alltag integrieren
Kundenorientierung muss Teil täglicher Entscheidungen und Routinen werden. Nur wenn CRM als hilfreiches Arbeitswerkzeug erlebt wird, wird es auch langfristig genutzt.
Genau hier setzt unser SalesSation-Ansatz an. Wir unterstützen Unternehmen dabei, CRM nicht nur technisch umzusetzen, sondern organisatorisch zu verankern.
Der Schlüssel zum CRM-Erfolg liegt in der Organisation
CRM ist mehr als ein System. Es ist ein Spiegelbild der Organisation – ihrer Kultur, ihrer Prozesse und ihres Verständnisses von Kundenbeziehungen.
Unternehmen, deren Werte oder historisch gewachsene Strukturen eine starke Kundenorientierung bislang nicht fördern, werden mit der Einführung eines CRM-Systems allein keinen nachhaltigen Erfolg erzielen.
Der eigentliche Hebel liegt darin, CRM dort zu verankern, wo Kundenorientierung entsteht. In der Abstimmung zwischen Vertrieb, Service und Marketing. In der Haltung der Führung. In der Fähigkeit, sich an den Erwartungen des Marktes auszurichten.
1 https://ieeexplore.ieee.org/document/9062323
CRM-Nutzerakzeptanz
Im nächsten Beitrag beleuchten wir einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren im CRM-Projekt: die Nutzerakzeptanz.
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SVENJA GRAF
Schwerpunkt: Vertriebsprozessoptimierung & Business Development
"Meine Leidenschaft ist die digitale Optimierung von Geschäftsprozessen in Vertrieb und Kundenservice mit Hilfe von digitalen Tools. Der Fokus liegt dabei auf der Verbesserung von Abläufen und Prozessen sowie die Automatisierung von Routineaufgaben. Zur Entlastung von Mitarbeitern. Zur klaren Verbesserung der Servicequalität und der Vertriebsprozesse in Unternehmen aus Industrie und Technologie."
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